Und wieder in Südfrankreich – Juni 2012

Samstag, den 16. Juni 2012

Auch in diesem Jahr wollen wir unseren Sommerurlaub im Süden Frankreichs verbringen. Die vergangenen Tage haben wir unseren Garten auf Vordermann gebracht, wobei meine Frau hier das meiste getan hat. Im Garten arbeiten ist nicht mein Ding, höchstens mal Rasen mähen. Meine Arbeit war, mich um den Wohnwagen zu kümmern. Um all die Technischen Dinge zu kümmern, die für einen Reibungslosen Campingurlaub notwendig sind. Eine Reiseroute auszuarbeiten, und vieles mehr, für unseren meist dreiwöchigen Campingurlaub.

Aus Sicherheitsgründen verzichten wir auf eine Übernachtung in Frankreich außerhalb eines Campingplatzes. Aus diesem Grund werden wir auch in diesem Jahr in der Schweiz unsere erste Übernachtung machen. Um 12:40 sind wir in Ottobeuren losgefahren, haben dann die Österreichische Stadt Bregenz am Bodensee um 13:40 Uhr erreicht. Wir sind auch dieses Mal sehr gut durch die Innenstadt gekommen, und haben dann im Bregenzer Ortsteil Hard noch einmal vollgetankt. Die Schweizer Grenze erreichten wir um 14:10. Wie in den vergangenen Jahren haben wir auch in diesem Jahr auf der Raststätte Forrenberg für ca. 40 Minuten eine Pause gemacht. Wir haben ja meistens ein paar belegte Brote und eine Thermos-kanne mit Kaffee von zu Hause dabei. Danach geht unsere Fahrt weiter Richtung Westen, auch die Umgehung von Zürich haben wir in 20 Minuten geschafft, das ist super, normal brauchen wir fast eine Stunde dafür. Bei Aarburg mussten wir dann einen leichten Stau wegen eines Unfalls hinnehmen, der war aber nicht so schlimm. Ein paar Kilometer weiter war die Raststätte Gunzgen, wir befinden uns jetzt in der Westschweiz, wo wir gleich darauf eine weitere Rast machten. Heute musste man überall den Schatten suchen, es war wirklich die heißeste Tour die wir seit Jahren gemacht haben. Gegen 19:30 haben wir unser heutiges Übernachtungsziel die Raststätte Rose de la Broye bei Estavayer-de-Lac erreicht.

Hier verbringen wir die Nacht von 19:30 – 6:45 Uhr am Sonntagmorgen. Als wir hier ankamen, war alles sehr ruhig, die LKWs standen wohl schon fürs ganze Wochenende, es war kaum noch ein Durchgangsverkehr. Bei unserem kleinen Spaziergang auf dem Rastplatz haben wir 3 junge Mädchen aus Basel kennengelernt, die auf der Wiese eine Shisha geraucht haben. Sie wollten zu einem Musikfestival nach Montreux am Genfer See fahren, wir wechselten ein paar Worte mit den dreien, es war nett mit ihnen zu plaudern. Anschließend haben wir im Caravan noch Abend gegessen und ein gutes Cola-Weizen getrunken. Gegen 21:45 Uhr gingen wir dann ins Bett.

Sonntag, den17. Juni 2012

Die Nacht war ruhig und angenehm, kein Kühlwagen neben uns, dessen Kühlagregat uns die Nachtruhe versaute. So konnten wir uns einigermaßen erholt um 6:50 Uhr auf die weitere Reise in Richtung Frankreich machen. Um unser Tank-Volumen voll auszuschöpfen, haben wir erst bei der übernächsten Raststätte in Gland am Genfer See getankt. Diese Raststätte kennen wir seit 20 Jahren von unserm ersten Spanienurlaub, leider ist auch hier schon lange nichts mehr wie früher. Anscheinend wurde die Autobahn irgendwann um ein paar Hundert Meter vom Genfer See weg verlegt, heute ist es nur noch eine schmale Raststätte mit wenig Tiefe. Die Großstadt Genf haben wir gegen 8:30 und die Französische Grenze um 8:40 überquert. Kurz vor Annecy befindet sich die erste Französische Mautstelle wo wir aber nur ein Ticket abholen. Unser Frühstück nahmen wir 40 Minuten später auf einer Raststätte bei Seynod zu uns. Es ein sehr schöner Rastplatz und bei gutem Wetter kann man auf den steinernen Sitz-Inseln wunderbar sitzen und Frühstücken.

Als wir hier ankamen stand schon ein schönes Wohnmobil aus Deutschland ( EN ) mit einem Anhänger da, man glaubt es nicht, darauf stand ein gelber Ferrari. Anscheinend hatten die Besitzer hier Übernachtet. Die Besitzer sind beide gut über 60 Jahre alt und körperlich auch nicht mehr ganz auf der Höhe. Die Fahrt durch die Haute Savoy und die Drome war wie immer sehr schön, und so legten wir so gegen 11:50 auf der Raststätte La Baume de Houstune eine weitere 20 minütige Rast ein. Auch dieser Rastplatz ist ein Gedicht, ein Riesenpark wo man überall auf Bänken sitzen und essen kann. Nach ein paar weiteren Minuten haben wir dann die Mautstelle bei Saint Romans sur Isere erreicht wo wir um ca. 39 Euros erleichtert wurden.

Wir haben seit dem vergangenen Jahr ein anderes Auto. Statt dem Hyundai Santa Fe 2,4 Liter fahren wir jetzt einen Hyundai IX 35 mit 2 Liter Motor und 163 PS. Auf unserer Fahrt bis hierher hat er sich gut geschlagen, und auch der Benzin-Verbrauch liegt auf dieser Teil-Etappe bei 12 Liter. Im Gegensatz zum Vorgänger Santa Fe mit einem Gas-Antrieb mit durchschnittlich 15 Litern.

Bei der Umgehung Valence mussten wir uns schon aufpassen um die richtige Abfahrt Richtung Portes le Valences zu bekommen. Es klapppte ganz gut, allerdings haben wir die Rhone etwas zu früh schon bei Charme sur Rhone überquert, hier war nur eine Pontonbrücke, und es gab nur eine Fahrspur, aber wie gesagt, es klappt ganz gut. Und gegen 13:20 Uhr haben wir schließlich den Campingplatz La Garenne erreicht. Leider war laut Anschlag an der Rezeption hier von 11:00 bis 15:00 Uhr Mittagspause. Also ließen wir unser Gespann am Eingang des Platzes stehen und gingen zu Fuß durch den Campingplatz. Der Ca.-Platz ist in mehreren Ebenen aufgeteilt, und er war äußerst gut besucht, aber im unteren Bereich waren noch einige Stellplätze frei. Während unserm Gespräch mit einen Holländischen Gast kam der Platzbetreiber mit einem anderem Urlauberpaar vorbei, die waren anscheinend gleich mit dem Caravan hier runter gefahren und versperrten mit Ihrem Caravan-Gespann den Weg. Was dem Betreiber des Platzes, einem jungen Holländer anscheinend nicht ganz gefiel, denn er kümmerte sich dann sofort um uns, und ließ die anderen Gäste stehen. Wir haben uns zwei, drei Plätze ausgewählt, bei der Platznummer 90 zum Beispiel sagte er zuerst: Dieser Platz wäre reserviert, aber dann bekamen wir ihn doch noch. Zum Schluss nahm er uns noch mit seinem Elektroauto den Berg hoch zur Rezeption. Anschließend sind mit unserem Gespann den Berg wieder runter zum Stellplatz und unser Urlaub konnte beginnen. Wir stellten unseren Caravan auf Platznummer 90 mit Hilfe unseres Movers (Elektroantrieb) auf. (Wir hatten ihn erst vor kurzem auf Grund meiner Schulter-Operationen einbauen lassen).

Nachdem der Wagen stand und die Markise aufgebaut ist, gibt es erst ein Glas Radlerbier zur Erfrischung. Kurz nach 19:00 haben wir unseren Gasgrill angemacht und ein paar Puten-Steaks und Würstchen sowie Tomaten und Gurken und ein Weizenbier stehen bald auf dem Tisch.

Montag, den18. Juni 2012

Der heutige Morgen beginnt mit einem Strahlend blauen Himmel, den wir ganz ohne Stress genießen konnten. Im Laufe des Vormittags machte ich mit meiner Fotokamera einen kleinen Rundgang über den Campingplatz, beim Schwimmbad gab es wunder-bare Hortensiensträucher.

Am Nachmittag gingen wir dann zum Pool, der aber doch ernüchternde Temperaturen hatte. Trotz allem machte ich in diesem Schwimmbecken meine Schulterübungen mit einer Handscheibe, um nach meiner Schulter-OP wieder fit zu werden. Ein paar Campinggäste im Schwimmbad glaubten anscheinend, die Handscheibe sei eine Schwimmhilfe. Hier sieht man wieder mal wie Naiv manche Leute sind.

Am Abend gingen wir durch den Platz, und weiter in den Ort St. Laurent du Pape hinein. Der Ort war nicht sehr groß, lag am Flüsschen LÈyrieux und auch sonst gab es hier nichts besonderes, aber man musste ja etwas für die Beine tun.

Dienstag, den19. Juni 2012

Der heutige Tag begann ganz gut, etwas später zogen aber Wolken auf, die immer wieder mal für etwas Regen sorgten. Am Vormittag suchten wir eine Apotheke in La-Voulte-sur-Rhone auf, da meine Gattin sich am Tag zuvor im Schwimmbad offenbar etwas erkältet hatte. Die Apothekerin empfahl Ihr Lutschtabletten (Strepsils), sie halfen offensichtlich schnell wie sich im Nachhinein herausstellte. Da es immer wieder mal regnete fuhren wir am Nachmittag nochmal mit dem Auto in den nächsten Ort, zum Supermarkt um zu Tanken. Gegenüber den normalen Tankstellen sind hier immer 5 – 7 Cents weniger für einen Liter Benzin drin.

Mittwoch, den 20. Juni 2012

Wir wollen heute Morgen zu unserm nächsten Urlaubsziel den Camping Soleil-Vivarais an der Ardeche fahren. Auch in der Nacht hatte es mehrmals geregnet und jetzt war die ganze Wiese nass, aber trotz allem wir wollen weiter fahren. Unseren Tisch und die Stühle hatten wir schon am Vorabend im Auto verstaut und das Vordach aufgerollt. Ein kleines Frühstück und danach noch zum Waschhaus. Anschließend gleich das Stromkabel vom Caravan abgenommen und aufgerollt und den Mover angelegt. Wir hatten keine Probleme wegen dem nassen Gelände (Ruckizucki war der Caravan am Auto) angehängt. Aber nun war noch kurz Spannung angesagt, wir mussten noch einen relativ steilen Berghang mit zusätzlichen Querschwellen hochfahren. Also durften wir auch keinen Anlauf nehmen und mussten alles mit dem ersten Gang fahren, aber es ging alles glatt. Kurz nach 8:30 verlassen wir den Campingplatz, der trotz seines angeblichen guten Mikroklimas (Aussage eines Holländischen Campingastes) kein besonders gutes Wetter für uns bot. So ging unsere Fahrt über die D104 in Richtung Privas und Aubenas bis wir die Ardeche erreichen. Im kleinen Städtchen Privas waren die Durchfahrtstraßen ziemlich steil, inklusive mit vielen roten Ampeln, wir mussten mehrmals am Berg mit dem Caravan wieder anfahren. Aber auch das schafften wir, die ganze Strecke war sehr schön, kurvenreich und hatte einige Steigungen, trotz der geringen Entfernung von 80 Kilometern brauchen wir fast zwei Stunden für die Wegstrecke.

Gegen halb 11 Uhr fahren wir in den Campingplatz Soleil-Vivarais ***** hinein. Der Campingplatz war auf den ersten Blick sehr schön, aber die zahlreichen Stellplätze waren kaum belegt, die meisten Gäste waren in den vielen Mobilhomes untergebracht. Aber egal, wir bekamen einen Stellplatz direkt am Flussufer. Die Sonne brannte vom Himmel herunter, tagsüber waren es schon an die 30°. Nachdem wir den Caravan aufgestellt und auch unsere Markise ausgerollt hatten, gingen wir erstmal zum Pool. In der hübschen Badeanlage gibt es drei warme Jacuzzi, das große Schwimmbecken war etwas kühler, geschätzte 29°, es war toll zu genießen, nach unseren langen Regen-wochen in Deutschland.

Am Abend erkundeten wir den Platz und die nähere Umgebung des Platzes, wir besuchten auch den zweiten Platzteil Quartier Les Jardins mit einer Abenteuer-Schwimm-Landschaft. Sie war aber nicht so toll diese Badelandschaft, unser Pool mit allem hat uns besser gefallen, und die Aussicht auf den gegenüber liegenden Felsen war grandios. Ein Manko hier am Platz war wohl das Sanitär, es ist nicht überragend. Und vor unserem Stellplatz befindet sich eine große Kiesbank, erst dahinter fließt die Ardeche vorbei. Solche Dinge merkt man erst später. Der Abend war noch sehr warm, wir haben gegen 21:00 Uhr noch etwa 27°. Etwas später besuchten uns noch ein paar Stechmücken, nach ein paar Weizen, gingen wir dann ins Bett.

Donnerstag, den 21. Juni 2012

Heute ist Markttag in Vallon-Pont-D` Arc. dem nächsten etwas größeren Ort (2400 Einwohner) hier am Fluß. Gegen 10:Uhr fahren wir los, es sind nur etwa 5 Kilometer. Der Markt ist für die Größe des Ortes ziemlich ausgedehnt und groß, er erstreckt sich über mehrere Straßen im Zentrum. Für unser Esszimmer finden wir eine hübsche Wanduhr im Provencalischen Stil. Als Ersatz für meinen Strohhut den ich in Ägypten verloren habe, habe ich hier an einem Verkaufsstand einen neuen Strohhut gefunden. Unsere nächste Urlaubsreise nach Ägypten kann kommen.

Im Anschluss daran, wir waren ja doch schon zwei Stunden hier am Markt unterwegs fahren wir zum Pont de Arc um dieses grandiose Felsentor, den die Ardeche in einigen Jahrtausenden geschaffen hatte zu bewundern und hier vielleicht noch ein wenig ins Wasser zu gehen. Es waren sehr viele Badegäste hier, aber ich denke das wird wohl jeden Tag so sein. Geschätzte 80 Personen auf dem kleinen Sandstrand auf unserer Seite des Felsentors.

Nach ca. einer dreiviertel Stunde gehen wir dann wieder, beim zurückfahren kommen wir am Camping LÀrdechois***** vorbei. Kurz entschlossen halten wir an um diesen Luxusplatz zu besichtigen (Wir waren im Jahr 2002 schon einmal mit unseren Kindern hier an der Ardeche, damals auf dem Nachbarcampingplatz Le Provencal). Wir melden uns in der Rezeption an, wie es Sitte ist, und betreten den vornehmen Campingplatz. Alles ist hier gepflegt auch die Poolanlage macht einen sehr guten Eindruck. Was aber auffällt, die Belegung mit Campinggästen ist genau so schlecht wie auf unserem Campingplatz Soleil-Vivarais ***** . Offensichtlich beginnt die Urlaub-saison hier an der Ardeche erst im Juli oder August wenn in Frankreich die großen Sommerferien beginnen.

Wir schauen uns auch die Waschhäuser an, die alle einen sehr guten Eindruck machen. Danach gehen wir weiter durch den Platz in Richtung der Ardeche, hier gibt es eine Art Liegewiese sowie Ablageplätze für Kanus. Hier kann man auch die Ardeche mit ohne Kanus betreten. Auf dem Ufer gegenüber macht gerade eine Gruppe Kanus eine kurze Pause bevor es weiter den Fluss abwärts geht.

Freitag, den 22. Juni 2012

Wir wollten heute unbedingt noch einmal zum Baden an den Pont de Arc, bei einem Restaurant mit einem großen Parkplatz, kann man durch den Wald die Ardeche mit seinem Wahrzeichen Pont de Arc erreichen. Hier sind immer viele Badegäste am Ufer, wie wir gestern schon gesehen haben, auch der Mann mit seinen zwei großen schwarzen Hunden ist heute hier. Die beiden tollen durch den Fluss und haben offensichtlich einen großen Spaß. Viele Kanus kommen in meist in Gruppen hier vorbei. Meist rasten Sie dann für kurze Zeit hier, bevor es weiter geht. Es ist ein tolles Bild, links der Pont de Arc und rechts immer wieder mal ein paar tolle Stromschnellen als Hindernis für die Paddler. Es ist Interessant ihnen bei der Durchfahrt durch diese natürliche Barriere zu schauen.

Gegen 14:00 Uhr wollten wir noch zum Aven d`Orgnac einer wunderschönen Tropfsteinhöhle, die in der Nähe der Kleinstadt Barjac ist fahren. Sie ist von unserem Campingplatz etwa 20 Kilometer entfernt

(Die Höhle ist seit 1935 offiziell erforscht, das Höhlensystem erstreckt sich auf einer Länge von rund 4 km. Der obere der drei Säle „Salle Robert de Joly“ (Saal Robert de Jolys) hat eine Dimension von 125 m Länge auf 90 m Breite, bei einer Höhe von rund 30 m. An der höchsten Stelle liegt die Deckenhöhe bei 35 m. Er beinhaltet insbesondere Stalagmiten und Stalakiten, die an Teller- oder Pfannkuchenstapel erinnern).

Das Höhlensystem war toll anzusehen, die Führung dagegen weniger, es wurde alles nur in reinem Französisch erklärt. Bei uns in Deutschland ginge so was nicht, da wird meistens in mehreren Sprachen erklärt. Da müssen die Franzosen noch einiges lernen. Anschließend sind wir noch zum Intermarche (Supermarkt) in Vallon de Arc gefahren, ich wollte unbedingt einen neuen Michelin-Autoatlas kaufen. Und natürlich noch unser Auto tanken an der Zapfsäule des Supermarktes, bei einem Preis von 1,48 Euro pro Liter rentiert sich das schon. Am Abend sitzen wir vor dem Wohnwagen, heute ist Fußball-Abend und Deutschland spielt gegen Griechenland, was wir aber nicht mitkriegen (ich bin kein Fußballfan). Die Temperaturen lagen untertags bei ca. 30° und am späten Abend noch etwa bei 22°.

Samstag, den 23. Juni 2012

Heute Morgen sind wir nach Balazuc gefahren, einem Ort der ca. 12 km nördlich von hier ebenfalls an und über der Ardeche gelegen ist, seine übereinander geschachtelten Häuser, die um die Reste einer Burg an einem 80 m hohen Steilhang am Ufer der Ardeche kleben, machen ihn zu einem der 100 schönsten Dörfer Frankreichs. Es sind ja nur ein paar Kilometer von unserm Campingplatz bis dahin. Der Ortsanfang war erstmals mäßig, aber dann in der Mitte des Ortes wurde er durchaus ansprechend.

Der Ort Balazuc ist an einem Berghang gebaut mit einem schönen Blick hinunter auf die Ardeche. Wir sind die Straße hinunter bis auf die Brücke gegangen, und konnten von hier aus den regen Kanu-Verkehr auf dem Fluss beobachten. So gab es einige Kanus die hier in der Nähe der Brücke kenterten. Wo Paddel und Kanus und Ihre Besitzer getrennte Wege gingen. Der Fluss ist an und für sich nicht schwer, aber immer den richtigen Durchlass anzusteuern ohne am Kiesbett zu stranden oder kentern, offenbar schon. Es war richtig unterhaltsam Ihnen beim Paddeln zuzuschauen. Auf dem Rückweg wollen wir uns noch den Campingplatz Ranc-Davaine***** am kleinen Flüsschen Chassezac anschauen. Die Badelandschaft ist toll, wir haben danach ein paar der Stellpätze angeschaut, sie entsprechen nicht unseren Erwartungen. Die Stellplätze für die Caravans sind stark beschattet und reiner Waldboden. Der Traum von einem neuen Campingplatz für uns war hier schnell vorbei, er ist mit Sicherheit ein Superplatz aber nicht mehr für uns Camper, sondern nur noch für Mobilhomes.

Diese 4 Bilder vom Campingplatz sind aus dem Internet

Enttäuscht fahren wir wieder zurück an unseren Ca. Soleil-Vivarais. Am Nachmittag gehen wir nochmal zum Pool, er war ziemlich gut belegt. Seit Freitagnachmittag sind sehr viele junge Gäste angekommen, die anscheinend zu einem Musikfestival das in Ruoms statt findet gehen wollen. Auch heute kommen den ganzen Tag viele neue Gäste, ob das nur Wochenendgäste oder der Beginn einer Ferienzeit ist, wissen wir nicht.

Sonntag, den 24. Juni 2012

Heute Morgen ist Abfahrt von unserem Platz, es geht weiter nach Süden. Um 8.30 Uhr sind wir von unserm Campingplatz Soleil-Vivarais an der Ardeche aufgebrochen, es war sehr schön hier an der Ardeche. Für unseren nächsten Sommerurlaub in 2013 hier im Süden Frankreichs wäre das auf jeden Fall eine Etappe. Unser Weg führt uns auf der D579 in Richtung Barjac und weiter auf der D980 auf teilweise engen und kurvigen Straßen bis nach Bagnols-sur-Ceze. Von hier geht es auf der N580 weiter bis nach Villeneuve-l es-Avignon. Die Landschaft südlich der Ardeche und entlang des Flusses Ceze ist wunderschön.

Nach ca. 1,5 Std. erreichen wir Avignon, hier heißt es aufpassen, und prompt haben wir uns verfahren.

Rechtes Bild: Hier wäre die richtige Abfahrt gewesen

Unsere Fahrspur führt uns Richtung Stadtmitte, aber unser Navi sagt uns etwas weiter vorn, können wir die Fahrtrichtung wieder wechseln und wieder nach Süden Stadtauswärts fahren. Nach kurzer Fahrt sind wir auf der Straße nach Saint Remy-de-Provence. An die 20 km fahren wir noch bis zu unserer nächsten Station den Campingplatz Monplasir. Kurz vor 11:00 haben wir unser Ziel erreicht, nach einer kurzen Rundfahrt mit einem Elektromobil bekommen wir unsern Stellplatz Nr. 73 zugewiesen. Wir sind schnell begeistert über diesen Ca.-Platz, der aus einem ehemaligen Bauernhof vor 38 Jahren entstanden ist. Dazu ein alter Baumbestand, es ist überall wunderschön blühender Oleander sowie natürlich Lavendel zu sehen, kurz die ganze Anlage ist Gärtnerisch sehr schön und mit Liebe gestaltet. Unsere Platznachbarn sind ein etwa 70 jähriger Franzose aus der Picardie, er ist wahnsinnig freundlich, nur leider verstehen wir uns nicht. Hinter uns wohnt ein Belgisches Paar, die man aber so gut wie nicht sieht.

Die Badeanlage ist ansprechend mit kleinen Fliesen ausgelegt und wesentlich neuer, als im Internet zu erkennen war. Nach einer kurzen Mittagspause haben wir uns in die Fluten des Pools gestürzt. Auf den ersten Blick sehr erfrischend konnte man sich doch sehr schnell daran gewöhnen, da die Luft-Temperaturen doch bei ca. 32° waren. So gegen 15:30 Uhr gingen wir zu unserem Stellplatz zurück um Kaffee zu trinken.

Etwas Später haben wir uns zu Fuß ins etwa 1,4 Kilometer entfernte Zentrum von Saint Remy-de-Provence aufgemacht. Hier ist heute eine Künstler-Ausstellung, im Ortskern sind überall Gemälde, Schmiede-eiserne Skulpturen und vieles andere zu sehen. Nach einem Rundweg um das Zentrum gehen wir wieder zurück zum Campingplatz. Nach dem Abendessen wollten wir unseren ersten Abend hier in der Provence bei einem einheimischen Bier und dem unüberhörbaren Ruf der Zikaden genießen. Die Temperatur Abends um 21:00 Uhr lag noch bei ca. 24°.

Montag, den 25. Juni 2012

Für heute Morgen wollten wir die Alpilles (Kleines Kalkstein-Gebirge) beziehungsweise die Südseite davon besichtigen, wir fuhren also erstmals in Richtung Arles um dann in St-Etienne-du-Gries nach Süden abzubiegen. Aber alles ist leichter gesagt als getan, das konnten wir im Laufe unseres Ausfluges noch öfters feststellen. Zuerst besuchten wir die Aquädukte von Barbegal (zwei alte Römische Wasserleitungen die vom Gebirge Alpilles das Wasser nach Arles führen).

das waren die Reste des Aquäduktes

Im Anschluss fahren wir in Richtung Paradou und Maussane-le-Alpilles wo die Herkunft von Frankreichs bestem Olivenöl ist. Auf der D 78 einer Nebenstraße fahren wir die Südseite der Alpilles entlang, die (Rochers d`Entreconque) eine wunderschöne Landschaft mit etwas Wein und vielen Oliven und Kirschen, Aprikosen und Mandel-bäumen. Weiter geht es auf der D 24 und D25 durch Kiefernwälder Richtung Aureille u. Mouries.

Zum Schluß wollen wir nach Les-Baux-de-Provence. Ein schöner kleiner Ort hoch auf einem Bergrücken, und darüber wie ein Adlerhorst die alte Festung der Herren von Le-Baux, die im Mittelalter eine mächtige Feudaldynastie waren. Die Burg wurde im Zeitalter der Religionskrige im Jahre 1632 von Kardinal Richeleu dem ersten Minister des Königs Ludwig XIII belagert und Zerstört. Um 14:30 Uhr war unsere Sightseeing-tour beendet, es wurde auch langsam immer wärmer, die Temperatur lag jetzt bei ca. 33°.

Wir fahren zurück nach Saint Remys…., zuerst gehen wir noch kurz in den Super-marche, um noch ein paar Getränke zu kaufen. Anschließend fahren wir zum Kaffee trinken auf den Campingplatz zurück. Gegen 16:30 Uhr besuchen wir noch den Pool zur Auffrischung.

Dienstag, den 26. Juni 2012

Auf unserm heutigen Ausflugsprogramm war Arles vorgesehen, die alte Römerstadt die damals einen Flottenstützpunkt direkt am Meer besaß. Die Stadt ist nicht allzu weit weg von St. Remy – ca. 27 km entfernt, in einer knappen halben Fahrstunde waren wir dort. Erstaunlich war aber, auf was für Wegen unser Navi uns in die Innenstadt gebracht hat, zuerst irgendwo durch die Pampa, aber plötzlich waren wir im Zentrum. Hier mussten wir dreimal im Kreis fahren bis wir dann endlich einen Parkplatz in einem Innenhof gefunden hatten. Ein paar hundert Meter durch die Stadt gehen und wir waren am Amphitheater angekommen. Wir kommen von Norden direkt auf die Stufen des Theaters zu, das gerade frisch renoviert wird. der Stein sah hell und sauber aus. In die Arena kann man natürlich nicht hinein gehen, so gehen wir ein paar hundert Meter weiter zum Römischen Theater.

Das Amphitheater wurde um 90 n. Chr. erbaut; sein Durchmesser ist mit140 m × 103 m fast Kreisrund, mit zwei Geschossen mit je 60 Arkaden und für ca. 25.000 Zuschauern Platz bietend. Das Antike Theater, unter Kaiser Augustus wurde um 25 v. Chr. errichtet, von dem noch zwei  korinthische Säulen, die Orchestra und vom Zuschauerhalbrund die untersten der 33 Sitzreihen mit 12.000 Sitzplätzen zu sehen sind.

Es gab hier in Arles kaum noch Souvenier-Geschäfte für Touristen. Vor zehn Jahren als wir das erste Mal hier waren, haben wir Keramik-Ziffern für unsere Hausnummer gekauft. Wir machen noch einen kurzen Rundgang zum Rhoneufer, hier sehen wir ein Kreuzfahrtschiff am Ufer stehen. Ihre Rhone-Rundreise beginnt meistens in Lyon und fährt dann Norden auf der Saone bis Chalon-sur-Saone von hier geht es wieder nach Süden bis nach Avignon und Arles. Auf dem Weg zurück zu unserem Auto sahen wir noch einen für Frankreich typischen Straßenmusikanten auf dem Gehsteig seine Trompete spielen. Das war`s dann schon wieder, für eine große Stadt wie Arles ist das reichlich mager.

So fuhren wir wieder nach St. Remy zurück, zuerst trinken wir einen Cappuccino und essen ein Stück Kuchen, danach statten wir der hübschen Badeanlage einen Besuch ab.

Mittwoch, den 27. Juni 2012

Wie jeden Morgen stehen wir um 7:30 auf, als erstes hole ich ein Baguette von der Rezeption, wo sich auch der kleine Einkaufsshop befindet. Heute Morgen wollen wir einen Rundgang durch die Stadt Saint-Remys….. machen, und fahren mit dem Auto aus dem Campingplatz heraus. Auf der Straße merken wir schon, dass eine große Menge Menschen unterwegs sind. Im Zentrum war dann alles klar, heute ist Marktag in Saint-Remys….. Alle Straßen sind voll Autos und Menschen, zuerst wollten wir dann auch auf den Markt gehen, fanden aber keinen Parkplatz mehr und es war schon ziemlich warm bestimmt schon an die 27°. Also fuhren wir ein paar Kilometer weiter zum Kloster Saint-Paul de Mausole am Südrand von Saint-Remys….. , in diesem ehemaligen Kloster war Vincent van Gough über ein Jahr als Patient in dieser privaten Nervenheilanstalt untergebracht. Das Kloster war damals und ist auch heute noch ein Krankenhaus. Heute nennt sich die Heilanstalt „Maison de Santé de Saint-Paul“, es sind noch vorwiegend Frauen als Patienten hier. Sie werden über die Malerei therapiert.

Eine kleine Auswahl seiner Werke

Vincent van Gough malte in seiner Zeit hier mehr als 150 Bilder, und seine Werke sind als Kunstdrucke hier noch zu sehen. Wir konnten sein Zimmer bewundern wie auch den wunderschönen Garten mit dem Gartenhaus sehen, das in einem seiner Bildern vorkommt. Anschließend fuhren wir zum Campingplatz zurück, um noch in den Pool zu gehen. Am späten Nachmittag fahren wir noch zum Supermarkt zum Tanken. Heute ist unser letzter Tag hier in Saint-Remys de Provence wir hatten unseren Aufenthalt hier sowie schon um einen Tag verlängert. Morgen geht es endgültig nach Gordes (Gordes gehört ebenfalls zu den 100 schönsten Dörfern in Frankreich), zu einem weiteren Höhepunkt unserer Reise in der Provence.

Donnerstag, den 28. Juni 2012

Heute ist nun soweit, wir fahren nach Gordes, der Ort liegt auf einer Anhöhe mit einem wunderbaren Blick auf das südlich gelegene Luberon-Gebirge. Von Saint Remy—– bis hierher sind es nur ca. 45 km, aber die größere Stadt Cavaillon liegt dazwischen. Wie erwartet, zeigt uns das Navi den kürzesten Weg, aber quer durch die Pampa. Mit dem Caravan ist das nicht immer gewünscht und schon gar nicht gut. Wir wählen die D99 es ist eine wunderschöne Straße mit alten Platanen bewachsen bis nach Cavaillon. (Hier herrscht allerdings eine Tempobegrenzung von 60 km/h). Wir überqueren hier den Fluss Durance müssen aber jetzt durch die Stadt fahren. Es klappt relativ gut, nach gut einer Stunde ist auch das überstanden. Wir fahren die Bergserpentinen nach Gordes hoch, durch den sehr engen und lebhaften Ort, weiter geht es auf der D15 in Richtung Murs bis zur Abzweigung zum Campingplatz Camping des Sources****, hier müssen wir mit dem Gespann eine sehr enge, steile und dicht bewachsene Straße hochfahren, bis der Campingplatz erreicht ist. Wenn hier ein Caravan-Gespann entgegen kommt hat man ein Problem, wir mussten heute gleich nach der Einfahrt in die schmale Straße nochmals auf die Hauptstraße zurücksetzen.

Man glaubt es nicht, nur zwei Stellplätze bietet die Chefin uns an, alle Plätze sind anscheinend vergeben oder reine Zeltplätze. Der Campingplatz ist an einem doch relativ steilen Hang gelegen und sehr natürlich gehalten mit kleinen Nischen für die Caravans, darum haben wir uns ja letztes Jahr in diesen Campingplatz verliebt. Wir nahmen dann einen Platz weiter unten in einer Waldlichtung. Nach kurzer Zeit haben wir den Caravan mit dem Mover (Elektroantrieb) rangiert und danach unser Sonnen-dach aufgerollt. Nach einer bescheidenen Siesta sind wir dann zum etwas weiter oben gelegenen Schwimmingpool gegangen. Das Wasser war erstaunlich kühl, wie schon im letzten Jahr. Nach unserer Schwimmrunde und einem kurzen Aufenthalt auf einer der zahlreichen Badeliegen sind wir zum Stellplatz zurück um einen Cappuccino zu trinken (hier vom Pool hat man einen wunderbaren Ausblick auf das Tal und das dahinterliegende Gebirge, den kleinen und den großen Luberon) . Gegen 18:00 Uhr sind wir dann die ca. zwei Kilometer nach Gordes ins Orts-Zentrum gefahren, um hier unsere ersten Eindrücke zu sammeln. Vom zentralen Platz beim Chateau sind wir dann hinunter gestiegen , an seinen engen Gassen und Arkaden entlang. Ein Labyrinth von „Calades“ (enge Kopfsteinpflasterstraßen) führt durch den Ort. Es gibt hier viele Restaurants und Cafés, von einfach bis raffiniert; Bäckerei und Lebensmittelgeschäfte; und eine blühende Kunstszene, es war schon beeindruckend. Dieser Ort wurde ja erst vor 50 Jahren von Künstlern wie Marc Chagall wieder entdeckt. Einige, wie André Lhote, Marc Chagall, Victor Vasarely und Pol Mara blieben hier und bauten das kleine Dorf wieder auf.

(Gleich im Ortszentrum befindet sich das Chateau de Gordes, eine massiv befestigte Burg die in Teilen noch aus dem 11. Jahrhundert stammt. In den Innenräumen der Burg, findet man heute ein Kunstmuseum der Malerei und das örtliche Tourismusbüro. Der Brunnen auf dem südlichen Vorplatz der Burg ist aus dem Jahre 1342. Er war über lange Zeit die einzige Wasserstelle des hochgelegenen Stadtkerns. Gordes wie auch andere Dörfer hier in der Provence wurden ab dem 11. Jahrhundert mit einer massiven Stadtmauer versehen).

Sogar ein Luxushotel gibt es hier im Ort: Airelles, La Bastide de Gordes*****

Freitag, den 29. Juni 2012

Die erste Nacht im Camping des Sources hoch über Gordes war schön und Ruhig. Gegen 8:30 Uhr holte ich uns Baguettes von der Rezeption zum Frühstücken und gegen 10:00 Uhr sind wir dann nach Fontaine de Vaucluse zur Quelle der Sorgue gefahren. Auf einem großen Parkplatz am Ortseingang haben wir geparkt und sind dann durch den kleinen Ort und den Uferweg flussaufwärts bis zum Quelltopf gelaufen. Der Weg ist sehr schön und beschattet durch große alte Bäume, Am Fuß einer 200 Meter hohen Felswand, aus einem Loch tief unten entspringt die Sorgue.

Man sollte aber dabei nicht vergessen in diesem Loch oder Schlund geht es tief in den Berg hinein, bis in 300 Meter Tiefe wurde schon mit einem Tauchroboter getaucht, weiter kam man nicht. Aber die Sorgue hat heute trotz allem viel Wasser, es drückt aus vielen unsichtbaren Löchern Wasser ins Flussbett, das Felsgestein hat mehr Löcher als ein Schweizer Käse. Es wird vermutet dass der unterirdische See eine Größe von 1100 Quadratkilometer hat, das entspricht etwa unserem Landkreis Unterallgäu.

bei Hochwasser überwindet sie eine Steinbarriere und läuft in ihrem Flußbett neben dem Fußweg entlang in Richtung Fontaine….. Bei Niedrigwasser kommt das Wasser aus vielen kleinen Löchern, die man kaum erkennen kann. Ich staune immer wieder, wie aus so kleinen Rinnsalen innerhalb weniger Meter ein solcher Fluss entstehen kann. Es ist immer wieder schön in diesem Ort. An der Uferpromenade gibt es einige Souvenir-shops, wo man schöne Geschenke und Mitbringsel für zu Hause findet.

Danach sind wir nach Isle-sur-Sorgue gefahren, hier wollen wir noch den Camping-platz Sorguette anschauen. Wir sind aber nur kurz hinein, die Stellplätze sind im Quadrat angelegt und kaum beschattet. Er hat auch keinen Swimmingpool, was aber noch schlimmer ist, er wirbt mit seiner schönen Lage direkt am Ufer der Sorgue. Tatsächlich gibt es am ganzen Campingplatz nur eine Eisentür die dann mal nach draußen in Richtung dem Fluss Sorgue führt. Es ist jetzt Mittag und wir kehren zum Campingplatz zu einem kurzen Snack, und da es heute sehr heiß ist, gehen wir noch eine Runde zum Schwimmen an den Pool. Hier ist um diese Zeit nichts los, die meisten Campinggäste (Holländer) machen untertags ihre Ausflugstouren, und kommen erst am späten Nachmittag zurück. Es ist mittlerweile schon 14:30 geworden, als wir uns entschließen noch zur Kloster Abbaye de Senanque zu fahren. Dieses Mal fahren wir ein kleines Sträßchen die D117 wo direkt von Gordes einen steilen Bergrücken hinunter geht. Hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf das im Tal liegende Kloster. Wir waren ja im letzten Jahr schon einmal hier, damals waren wir zu Fuß unterwegs, stundenlang an Olivenbäumen und Macciasträuchern vorbei, es ging über Stock und Stein. Über Geröllhalden vom Berg runter ins Tal und auf der anderen Seite wieder rauf, durch Wald und an wild bewachsenen Ebenen vorbei. Bis wir endlich das Kloster erreicht hatten. Leider standen die Lavendelfelder noch nicht in voller Blüte. Auch dieses Jahr hat der Lavendel noch nicht seine herrliche blaue Farbe bekommen.

Die meisten Klöster gehörten zunächst dem Benediktinerorden  an. Radikale Armut war eine der Hauptforderungen des Ordensgründers Benedikt von Nursia. Die Benediktinerklöster waren aber im Laufe der Zeit durch Spenden und Schenkungen zu großem Reichtum gelangt, mit der Folge, dass die Klosterkirchen immer prächtiger wurden. Gegen diese Aufweichungen der Regeln Benedikt von Nursia begehrten einige Mönche auf. Die von Robert von Molesme gegründeten Zisterzienser wollten zurück zu diesen Wurzeln und einfach leben. Bedeutend war für sie die Architektur als konsequente Umsetzung ihrer Vorstellung vom Klosterleben. Ästhetische Feinheiten und Ausschmückungen waren unbedeutend. Im Vergleich zu der Architektur der Benediktinerklöster sind deshalb die Zisterzienserklöster eher schlicht und klein.

Die Klosteranlage Abbaye de Senanque wurde im Jahre 1148 von den Ziesterzienser erbaut. Die Blütezeit lag im 13. Jahrhundert Während der Religionskriege wurde die Abtei 1544 abgebrannt und einige Mönche gehängt. Die Klostergemeinschaft wurde geschwächt und bestand gegen Ende des 17. Jahrhunderts nur noch aus zwei Mönchen. Danach wurde es wieder geschlossen und erst im Jahr 1989 sind wieder neue Mönche in diese großartige Eremitage eingezogen.

Auf dem Parkplatz stellen wir unser Auto ab und gehen zu der Abtei, die auf den ersten Blick einen düsteren Weltabgeschiedenen Eindruck auf uns macht. Das Kloster ist nur in Teilen außerhalb der Besuchszeiten zu besichtigen. Wir gehen in einen der Höfe wo sich auch die Türe zur Kirche befinden, und treten ein. Nach der gleißenden Helligkeit im Freien ist der Innenraum in ein kühles Halbdunkel gehüllt. Einer der Klosterbrüder bereitet offensichtlich den Altar für eine Messe vor. Nach einem kurzen andächtigen Aufenthalt verlassen wir die Kirche und gehen an der Klosteranlage vorbei. Auf der Rückseite der Anlage wo sich weitere Gärten befinden, ist so eine Art Hotelbetrieb wo Exerzitien angeboten werden. Wir gehen jetzt zurück zur Vorderseite des Klosters wo sich der Shop befindet, das Kloster vertreibt viele Produkte wie Lavendelöle, Honig, Seife, Balsam, Kerzen und mehr. Meine Frau findet ein paar nützliche Dinge zum kaufen. Danach brechen wir wieder auf und kehren zum Campingplatz zurück.

Nach einer kurzen Pause und einer Tasse Cappuccino, gehen wir dann noch zum Pool hoch, der bei dieser Temperatur von 33° einfach notwendig ist.

Samstag, den 30. Juni 2012

Samstagmorgen 10:00 Uhr, nach einem gemütlichen Frühstück, haben wir uns für heute vorgenommen eine etwas größere Tour zu unternehmen. Es geht von Gordes aus eine kleine Straße entlang die uns nach Goult führt. Von hier fahren wir weiter bis nach Bonnieux, das als das Mount Saint Michel der Provence gilt, der Ort liegt terrassenartig an einer Felswand direkt über dem Tal. Nachdem wir letztes Jahr wegen der Hitze auf einen Rundgang verzichtet hatten, wollen wir das heute nachholen.

Wir wollen danach weiter nach Lacoste fahren, wo wir letztes Jahr unsere Tour wegen der großen Hitze unterbrochen und direkt nach Roussillion weitergefahren sind. Über dem Dorf befindet sich die Ruine der gleichnamigen Burg Lacoste. Diese Burgruine wird seit einigen Jahren mit Unterstützung des französischen Modeschöpfers Pierre Cardin wieder aufgebaut, der auch einige Häuser des Ortes gekauft hat.  Der Ort Lacoste ist sehr alt und wie viele Orte hier in Südfrankreich an oder auf einem Hügel gebaut. Mit engen Sträßchen und steilen Wegen, wunderschön zum Anschauen aber nicht sehr bequem für die Bewohner. Es gibt nur wenige Dörfer in der Provence die ein so einheitliches Erscheinungsbild wie Lacoste aufweisen. Dies liegt in erster Linie daran, dass in Lacoste fast alle Häuser aus unverputzten hellem Kalkstein gemauert sind und die Wege mit sehr grobem Kopfsteinpflaster ausgelegt sind. Spaziert man durch die engen Gassen, die sich in engen Schleifen den Hang hinauf schlängeln fühlt man sich ins Mittelalter versetzt.

Die Ruine ist auch überregional bekannt, da sie im 18. Jahrhundert der Wohnsitz des Francois de Sade war. Der Marquise de Sade wurde bekannt für seine (sadistischen Exesse)und ist wohl vielen bekannt.

Es geht auf der D943 in Richtung Süden nach Loumarin durch ein enges Tal das den kleinen und den großen Luberon (Gebirge) voneinander trennt. Mittlerweise zeigt das Thermometer schon 35° an, und unsere Lust wird immer geringer. Gleich am Ortsbeginn steht ein Schloß aus dem 15. Jahrhundert, das aber in späteren Zeiten immer wieder umgebaut und vergrößert wurde.

Auch Loumarin überzeugt uns auf Grund der Hitze nicht mehr, und wir beschließen weiter nach Roussillion zu fahren. Auf dem Weg besuchen wir ein großes Lavendelfeld. und im Anschluß Pont Julien (Pont Julien ist eine römische Steinbogenbrücke aus dem Jahr 3 v. Chr.) Als wir in Roussillion ankommen, der Ort ist voller Touristen, als erstes genehmigen wir uns ein großes Eis, groß ist es wirklich, alle Achtung für pro Person 4 Euro. Als nächstes gehen wir zu den Ockerfelsen hinüber, 17 Nuancen in Ocker soll es hier geben. Seit der Römerzeit bis fast heute wurde der Stein gebrochen und geschlämmt. Anschließend gehen wir durch den Ort, wo natürlich alle Häuser in diesen Farben strahlten.

Die Temperatur ist natürlich immer noch sehr hoch. Mit anderen Worten uns reichts, wir fahren nach Haus, einen Kaffee trinken und den kühlen Pool geniessen.

Sonntag, den 01. Juli 2012

Für heute ist hier in Südfrankreich wie auch in Deutschland Regen angesagt, wir wollten zuerst nach Norden zum Camping Soleil Fruite fahren, weil es eigentlich egal ist ob wir die Regenstunden im Auto verbringen. Aber die Temperaturen bei Valence oben liegen heute schon bei 21° , und hier sollen sie noch 29° erreichen, also bleiben wir hier. Es hat schon in den frühen Morgenstunden begonnen, kurz zu regnen, im Laufe des Tages immer wieder mal. Wir sind dann nach Coustelet ins Lavendelmuseum gefahren, das war aber nicht ganz das was ich sehen wollte. Mein Interesse war mehr dem Anbau von Lavendel, als der Destillation gewidmet. Gegen 15:00 Uhr hat es dann immer intensiver Geregnet. Der Abend war schnell da, wir konnten nicht mehr aus dem Caravan, und mussten immer wieder eine kleine Regenpause abwarten, um bzw. das Sonnendach aufzurollen oder denTisch und die Stühle im Auto zu verstauen. Den Teppich zu säubern und vieles mehr. Die Nacht verging und immer wieder regnete es.

Montag, den 02. Juli 2012

Um 8.30 Uhr sind wir von unserm Campingplatz De Sources in Gordes aufgebrochen, Der Stellplatz war nass, aber mit unserem Mover (Elektroantrieb) war es natürlich kein Problem den Caravan in die richtige Richtung zu drehen und an unser Auto zu hängen. Aber mit dem Anfahren ging es nicht so leicht, unser Stellplatz war in einer Senke, die gekiest war und nach einer Seite offen zum hinausfahren, Ich stellte das Auto mit den Vorderrädern auf die Geteerte Straße und nachdem der Caravan angehängt war, versuchte ich anzufahren und musste aber gleichzeitig eine Steigung nehmen. Mit dem rechten Vorderrad war ich gleich im Kiesbankett gegenüber, aber mit qualmenden Reifen und lächelnder Kupplung ging es dann tatsächlich den Berg hoch (Mit Frontantrieb, ca 14% Steigung und schräg anfahren geht`s halt nicht besser). Als wir den Campingplatz verließen, staunten wir nicht schlecht, hier oben am Berg war Nebel, es sah aus wie bei uns in Bayern im Herbst. Als wir dann unten im Tal waren (Coustelet) war der Nebel weg, und man konnte hier schon den Blauen Himmel sehen. Der Verkehr Richtung Avignon war groß und 4 Kilometer vor dem Autobahnanschluss ging es nur noch im Schritttempo voran. Auf der Autobahn A7 lief es dann gut, wir konnten nach einem kurzen Tankstopp um 11:40 Uhr den Camping Soleil Fruite erreichen. Wie schon im letzten Jahr war der Campingplatz bei unserer Ankunft stark durchnässt. Allerdings war er im Gegensatz zum letztem Jahr nur zu einem Drittel belegt. Die südlichen drei Reihen waren jetzt mit Mobilhomes belegt. Auch hier lässt das Wetter am Nachmittag zu wünschen übrig, die Temperatur lag bei etwa 21° aber der Wind war recht kühl. Nachdem wir unseren Caravan aufgestellt haben und ein leichtes Süppchen gegessen haben, sind wir noch eine Runde auf dem Campingplatz und außerhalb des Platzes spazieren gegangen.

Etwas später gab es noch Kaffee und ein Stück Kuchen. Auf dem Platz blieb es heute ziemlich ruhig, es kamen kaum Durchreisende an.

Dienstag, den 03. Juli 2012

Heute Morgen haben wir einen blauen Himmel als ob nichts gewesen wäre. Wir frühstücken draußen in der Morgensonne, etwas später am Vormittag machten wir einen Spaziergang. Um zu schauen ob die Nektarinen und Aprikosen schon reif sind, für diesen Zweck haben wir extra einen Rucksack mitgenommen. Es hat hier vor Ort schon einige Veränderungen gegeben. Wo im letzten Jahr noch große Sonnenblumen-felder waren, haben sie in diesem Jahr Mais und Weizen angebaut, sehr schade. So sind wir die gleiche Spaziertour wie letztes Jahr gelaufen, und am Spa-Hotel vorbei, in der Nähe des Campingplatz wieder angekommen.

Am Nachmittag sind wir dann zweimal zum Pool gegangen, der war inzwischen mit kleinen Kindern und Ihren Eltern gut gefüllt. Es wäre ja nicht so schlimm, wenn viele der Kleinkinder nicht so unglaublich laut wären, einige von Ihnen würden ohne weiteres einen Konzertsaal mit ihrer Lautstärke ausfüllen, Was mir gestern schon Abend in der Toilette, wie auch letztes Jahr beim Duschen aufgefallen ist, die schreien, als ob man sie abstechen wollte. Wie schon gedacht, die Holländer haben wohl kein glückliches Händchen bei der Erziehung ihrer Kleinen. So ging dann unser zweite Tag im Ca. Soleil Fruite zu Ende. Die Temperaturen sind wieder auf ca. 27° geklettert.

Mittwoch, den 04. Juli 2012

Heute ist unser letzte Tag im Soleil Fruite angebrochen, es schien etwas Gewitterhaft zu werden. Nachdem Frühstück wollten wir noch etwas Spazieren gehen, so gingen wir zum Ferienzentrum am See, und zum Bungalowdorf International gleich dahinter. Hier sind lauter gemauerte Bungalow-Häuser, der Rasen hier ist ziemlich Trocken und schaut ungepflegt aus, es könnte alles viel schöner sein. Nachdem wir wieder am Campingplatz zurück waren, ist es inzwischen wieder warm geworden, so dass wir nochmal zum Pool gehen.

Heute waren wieder viel fliegende Ameisen im Pool, Letztes Jahr war es an einem einzigen Tag genau so. Die Viecher wurden mit dem Netz abgefangen. Die Temperaturen stiegen weiter, man konnte oder musste einfach ins Wasser um sich zu erfrischen. So verging unser letzter Tag hier, als wir am Nachmittag zum zweiten Mal am Pool waren, kamen von Westen schwarze Wolken. Wir wollten sowieso noch unser Sonnendach abbauen, aber diesmal im trockenen Zustand da keine weitere Möglichkeit mehr bestand unsere Markise zu trocknen außer zu Hause. Zum Abendessen grillten wir noch ein letztes Mal, es gibt verschiedene Steaks und Grillwürstchen. Etwas später am Abend regnete es tatsächlich noch, so dass wir den Abend im Caravan verbringen mussten.

Donnerstag, den 05. Juli 2012

Unsere Abfahrt ist heute Vormittags gegen 11:00 Uhr vom Camping Soleil Fruite. Das Wetter ist grau und diesig so dass uns die Heimfahrt nicht so schwer fällt. Kurz vor der Französisch / Schweizer Grenze machen wir noch einmal eine Pause. Die Fahrt bis zur Grenze ist eigentlich wunderschön, sie ist ohne weiteres vergleichbar mit Südtirol und dem Trentino in Italien. Ich selber fahre sehr gern hier. Nach Bern (Schweiz) wird der Verkehr sehr stark und die Staugefahr immer größer. Um Zürich wird es dann nochmals unangenehm, wir brauchen fast eine Stunde um den Großraum (Zürich) zu durchqueren. So wird es dann doch 20:30 Uhr bis wir einen Rastplatz erreichen. Wir wollten zuerst zum Rasthof Kempthal fahren, die Raststätte ist schon im Luxusbereich angesiedelt. Was aber die LKW-Fahrer nicht wirklich abhält, hier findet man auch sehr viele LKW s aus dem Osten Europas er war auch heute wieder Proppevoll, also mussten wir noch ein paar Kilometer bis zum Rasthof Forrenberg weiterfahren. Beide Rastplätze liegen in der Nähe von Winterthur.

Freitag, den 06. Juli 2012

Die Nacht war angenehm und auch kühl, so ging es dann um 7:45 Uhr weiter Richtung Bregenz, hier wollten wir ein letztes Mal unser Auto billig auftanken. Die Durchfahrt durch die Stadt war ganz ordentlich, einzig den Anschluss an die deutsche Autobahn via Memmingen daran muss ich wohl noch arbeiten. Unsere Ankunft war um 10:30 in Ottobeuren.

Fazit unserer Reise: Unseren ersten Campingplatz La Garenne muss man nicht mehr haben, aber er war sowieso nur als Rastplatz gedacht. An der Ardeche den Camping Soleil-Vivarais kann man mögen oder nicht. Die schöne Gegend hier werden wir mit Sicherheit wieder besuchen. Schöner warmer Pool mit Jacuzzi, leider eine riesige Kiesbank im Fluss direkt vor uns, naja. In unsere nächste Etappe ( St. Remy ) haben wir viel Hoffnungen gesetzt, es war durchwegs schön, die Gegend, der Campingplatz, die familiäre Atmosphäre hier war einfach alles schön, wir kommen bestimmt wieder. Unsere nächste Station in Gordes war uns schon bekannt, Hier haben wir noch weitere Orte besichtigt, Ungewöhnlich war wohl der Temperatursturz von Sonntag auf Montag, wirklich schade. Unsere letzte Station der Camping Soleil Fruite war uns auch bekannt: ein guter Ausklang einer schönen Reise durch den Süden Frankreichs.

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